Der Beginn der Johanniter in Adenau hängt eng mit der nahe gelegenen Nürburg, einer Burg der Grafen von Are, zusammen. Das Wirken des „Ritterlichen Ordens des Hl. Johannes vom Spital zu Jerusalem", kurz „Johanniterorden" genannt, in Adenau begann, als Graf Ulrich von Are im Jahr 1162 aus seinem Anwesen in Adenau auf die Nürburg umzog und seinen Adenauern dem Johanniterorden schenkte. Die begründete erste linksrheinische Niederlassung des Ordens in Deutschland.

Graf Ulrich von Are übergab dem Orden, den er vermutlich während des 2. Kreuzzuges kennen gelernt hatte, nicht nur seinen Hof, sondern erlaubte den Mitgliedern des Ordenshauses auch die Jagd- und Fischereirechte in seinem Hoheitsgebiet auszuüben.

1224 kam es zu der bedeutenden Übertragung der Pfarrechte und damit auch der Eigenkirche St. Johannes der Täufer und der Pfarrei Kirmutscheid an den Orden in Adenau. Seither stellte der Johanniterorden auch die Priester in Adenau. Das Ordenshaus hingegen diente als Herberge für Pilger und als Hospital. Hierauf weist die Bezeichnung „Xenodochium sancti Johannis Jerosolimitani" in einer Schenkungsurkunde des Kölner Erzbischofs hin. Das Hospital wurde Ende des 13. Jahrhunderts von neun Ordensrittern geleitet.

In den folgenden 200 Jahren kam es zu einer ständigen Erweiterung des Besitzes in Adenau durch zahlreiche Schenkungen weltlicher und kirchlicher Herren. Zu den Jagdrechten und dem landwirtschaftlichen Besitz traten Weinberge in der Umgebung, z.B. in Wadenheim/Ahr und Poltersdorf/Mosel, Waldbesitz, Fischereigewässer sowie zahlreiche Häuser hinzu.

Heute zeugen, neben weiteren Spuren des Ordens in der Region, die man auf dem Rundweg Auf den Spuren der Ordensritter erleben kann, noch die Ruine der ehemaligen Johanniterkirche (heutiges Atrium der Pfarrkirche St. Johannes d.T.) sowie das einzige noch erhaltene Gebäude des Ordens in Adenau, vom segensreichen Wirken der Ritter. Auch der Gotische Schnitzaltar aus Antwerpen in der Pfarrkirche stammt aus der Zeit der Johanniter.
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